Geigenbau
Geigenbauer/innen stellen alle Arten von Streichinstrumenten (Violine bis Kontrabass) her, justieren sie und prüfen die Tonqualität. Außerdem reparieren und restaurieren sie ältere Instrumente.
Hauptsächlich arbeiten Geigenbauer/innen in Betrieben des Geigenbauer-Handwerks. Darüber hinaus können sie auch in Reparaturwerkstätten des Musikalien-Fachhandels, in Museen mit Restaurierungsabteilungen für Musikinstrumente oder bei Musikinstrumentengroßhändlern tätig sein.
Geigenbauer/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO).
FAQ – Berufsausbildung in der Fachrichtung Geigenbau
Wie viele und welche Instrumente werden während der Ausbildung gebaut?
- vier bis fünf 4/4-Violinen (inklusive Gesellenstück)
- eine Viola
Gibt es Instrumentalunterricht in der Ausbildung?
Instrumentalspiel in der Gruppe gehört zum Lehrplan. Geübt wird Gewerke übergreifend und vielseitig, je nach Interesse und Fähigkeiten.
Braucht man eigenes Werkzeug?
Ein zugeteilter Werkzeugsatz für drei Ausbildungsjahre wird bereitgestellt.
Allgemeine Werkzeuge sind für alle frei zugänglich. Wenn sie sich selbst nach und nach privates Werkzeug anschaffen wollen, erweist sich dies als Vorteil.
Welche Hölzer werden verwendet?
- Riegelahorn für Boden, Zargen und Hals.
- Fichte für die Decke, Stöcke und Ecken in der Schachtel.
- Ebenholz für das Griffbrett und die Bestandteile der Geige
Kann man die Instrumente am Ende der Ausbildung behalten und was kostet ein Instrument?
Alle gefertigten Instrumente können am Ende der Ausbildung für den Materialpreis vom Schulträger erworben werden.
Wie lange dauert die Fertigung einer Geige?
Für das Gesellenstück (weißfertig, ohne Lack und spielfertig mit Saiten) sind 160 Stunden angesetzt. Die Fertigung der ersten Instrumente dauert natürlich deutlich länger.
Welche Techniken werden im Laufe der Ausbildung vermittelt?
Siehe Lehrplan Berufsfachschule Geigenbauer/in: lpdb.schule-sachsen.de/lpdb/
Welche beruflichen Möglichkeiten hat man nach der Ausbildung?
- Es gibt die Möglichkeit eine Ausbildung am Studiengang Musikinstrumentenbau der Westsächsischen Hochschule Zwickau in Markneukirchen zu absolvieren. Abschluss: Bachelor of Arts (4 Jahre).
- Eine andere Möglichkeit wäre, den Meister/Meisterin im Geigenbauerhandwerk zu erlangen.
- Musikhäuser mit Reparaturwerkstätten, kleine Handwerksbetriebe und auch große Handelseinrichtungen fragen an der Schule regelmäßig nach Absolventen und Absolventinnen.
- Möglich, aber selten suchen Museen für die Restaurierungsabteilungen Berufsfachschüler und Berufsfachschülerinnen.
Was macht die Ausbildung in Klingenthal besonders attraktiv?
Unsere Schule ist eine kleine Einrichtung. Es existieren kleine Klassen. Dadurch gibt es intensive und individuelle Betreuung. Unser Anspruch an die Qualität der Instrumente ist sehr hoch. Das Miteinander zwischen SchülerInnen untereinander, aber auch mit den LehrerInnen und MitarbeiterInnen des Hauses ist gut und familiär.
Wie ist die Wohnsituation in Klingenthal?
Die Mietpreise sind günstig (50 qm, 2 Zimmer, kalt ca. 250€). Häufig wohnen die SchülerInnen in Wohngemeinschaften, in denen sich auch des öfteren eine kleine Werkstatt befindet. Die Sekretärin hilft bei der Wohnungsvermittlung.
Welche Kosten kommen auf mich zu und habe ich die Möglichkeit nebenbei etwas Geld zu verdienen?
Die Ausbildung wird nicht vergütet, es wird aber auch kein Schulgeld erhoben. Es ist möglich Schüler-BAfÖG zu beziehen. Auch Wohngeld kann unterstützend beantragt werden. In Klingenthal sind Nebenjobmöglichkeiten vorhanden und die zeitlichen Kapazitäten dafür ebenfalls auch.
In welchem zeitlichen Verhältnis steht der theoretische und praktische Unterricht?
Der Unterricht findet in Blöcken statt. Auf 5 bis 6 Wochen praktischen Unterrichts in der Werkstatt folgen 2 bis 3 Wochen Theorie im Klassenzimmer.
Unterrichtszeiten sind montags bis dienstags 8:00 bis 15:00 Uhr, freitags 8:00 bis 12:10 Uhr.