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Auf den Spuren der Instrumente
Am Freitag, den 30. Juni 2023 besuchten wir, das erste Ausbildungsjahr der Berufsfachschule Klingenthal, das Musikinstrumentenmuseum in Markneukirchen. Das Museum beherbergt ca. 1600 Musikinstrumente mehrerer Jahrhunderte und Kontinente. Es umfasst die Haupt-Ausstellung im Paulus-Schlössel, den Weltmusikgarten, das Gerber-Hans-Haus und ein historisches Sägewerk.
Zu Beginn wurden wir über die Historie des Paulus-Schlössels informiert. Das Museumshaus ist eine alte Villa, die einem wohlhabenden Musikalienhändler, dem Namensgeber Herrn Paulus, gehörte. Die Idee eines Museums kam im 20. Jahrhundert, nach dem Vorbild des Nürnberger Museums. Das traf sich ganz gut, weil man zu viele Instrumente hatte.
Im Eingang konnte man ein Riesenhorn bestaunen. Außerdem gab es eine Übersicht über die ehemaligen Direktoren des Museums. Die ersten Räume waren den Streichinstrumenten gewidmet. Dort gab es eine kleine Schauwerkstatt mit Geigen in verschiedenen Fertigungsstufen. Des Weiteren konnte man verschiedene Streichinstrumente von namhaften Geigenbauern aus dem Vogtland und der ganzen Welt bestaunen. Es waren nicht nur meisterhafte Stücke ausgestellt, sondern auch ein paar Sonderexemplare, so wie die Keramikgeige und die Streichholzgeige. Besonders zu erwähnen sind die Geigen, die statt Schnecken Köpfe von echten Leuten auf ihre Instrumente schnitzte, so konnte man auch sein eigenes Foto senden und sich selbst verewigen lassen. Außerdem gab es eine außergewöhnliche Sammlung an Kontrabässen, wie der Riesenkontrabass und anderen ausgefallenen Modellen von Streichinstrumenten.
Anschließend befanden sich die Blechblasinstrumente. Zu sehen waren Hörner, die nur einen einzigen Ton spielen konnten (Russische Hörner), die Entwicklungsschritte der modernen Trompete, eine Riesentuba und die trügerischen Schalmeien. Wir erfuhren, dass die Schalmeien in der Hinsicht trügerisch sind, da es hierbei nichts mit der historischen Schalmei gemein hat.
Weiter im ersten Stock begrüßten uns die Handzuginstrumente. Ein großes Akkordeon war der erste Blickfang. Die Geschichte hinter diesem Instrument war außergewöhnlich. Das Showakkordeon war eine Sonderanfertigung. Nach vielen Jahren in Gebrauch, kam das Mega-Akkordeon zur Reparatur nach Markneukirchen. Da die Reparatur langwierig war, sollte die Gruppe weiter in Amerika touren. Doch nach einem Gerücht, dass das Schiff auf dem die Gruppe reiste, sank, meldete man sich nicht mehr. Auf der anderen Seite vom Teich dachte man, dass der Krieg alles zerstört hätte und somit auch das Akkordeon. So ist es noch heute im Museum zu bestaunen. Allerdings sind nicht nur solche außergewöhnlichen Instrumente dort. Faszinierend waren auch die damals gängigen Instrumente, so wie die kleine Mundharmonika, die nicht größer als fünf cm war. Diese konnte man bei jedem Museumsbesuch in Instrumentenmuseum für 70 Pfennig erwerben.
Daneben lauerten die Holzbläser. Von billigen Blockflöten über geschnitzte Blockflöten bis hin zum originalen Saxophon war alles zu sehen. Auffallend waren die in den 1970ern beliebten Plexiglasblockflöten, -oboen und -querflöten. Endlich kamen wir zu der Abteilung, die die Zupfinstrumente hütete. Zuerst konnte man die Zupfinstrumente historischer und anderer kultureller Natur begutachten. Dort zu sehen waren Gamben, die das Problem der Bundberechnung auf spezieller Art löste und Instrumente, deren handwerkliche Schönheit ihresgleichen suchen. Einen extra Raum gab es für die Gitarren. Dort waren einige der Weisgerber Gitarren ausgestellt. Man hatte sogar eine originale Martingitarre, der ursprünglich auch aus Markneukirchen stammte.
Daran anschließend befanden sich verschiedene elektronische Musikautomaten, die früher teilweise sogar in Bahnhöfen zu sehen und hören waren. Außerdem gab es eine Mechanik für Klavier, damit jeder Kellner Ragtime spielen und sich so das Geld für den Pianisten sparen konnte.
Im letzten Bereich gab es Musikinstrumente aus aller Welt und jeder Epoche zu sehen. Darunter befanden sich Saiteninstrumente aus Schildkrötenpanzer, Gürteltiere und Schlangenhaut, aber man verwendete scheinbar auch Nussschalen und Muscheln. Des Weiteren befanden sich Schlagwerke in allen Größen und Ausführungen in der Ausstellung. Passend zum letzten Abteil, gab es einen Weltmusikgarten im Außenbereich der Anlage. Dort konnte man mit einer Treppe Töne erzeugen, mit purer Muskelkraft das Haus zum Erklingen bringen, afrikanische und indigene Musikkonstruktionen testen und sich das Akkorden genauer anschauen. Im Gerber-Hans-Haus befindet sich noch die Riesengeige und die Riesentuba.
Als angehende Instrumentenbauer ist es sehr interessant, die Geschichte zu erfahren. Das Museum informiert auf wunderbar anschauliche Weise die Entwicklung des Instrumentenbaus auf der ganzen Welt.
Lilly Köhler und Patricia Wörz